Arabellastraße 6. Im Tiefgeschoss des Westin betreibt Herr Safarik den namensgleichen Salon in großzügigen Räumlichkeiten. Der erfahrene Friseur ist aus der Innenstadt geflüchtet mit ihrem Verkehr und einer Schwemme an Frisierläden, die wie Pilze aus dem Boden schießen. Friseur sein heißt auch, Psychologe sein, denn längst ist es nicht so, dass jeder Kunde automatisch mit der Haarwäsche auch eine Gehirnwäsche aus seichten Alltagsfragen vom Wetter über Gossip und Trallala und erwartet. Facettenreiche Menschen mit unterschiedlichsten Charakteren und Vorstellungen – die Kunst neben dem Handwerk ist es zu spüren, wo die Bedürfnisse liegen. Anders als man es von einem Hotelfriseur erwartet, hat Herr Safarik in der Hauptsache Stammgäste. Und neben den Geschichten, die tagtäglich seinen Alltag bereichern, einen Sinn für die Geschichten unserer Autorinnen und Autoren.