Pixisstraße 9. Mehr denn je spielen Privatwohnungen in diesem Hörgang ein Rolle. Das liegt an der Struktur des Stadtviertels: hier gibt es Büros und Wohnungen. Das gemeine Büro hat ja unter normalen Umständen wenig Anziehungskraft, wir kennen es selber: Locher, Computer, Klammerentferner, mehr oder weniger gesunder Stuhl, Hefter, Kaffeeküche, manchmal modern variiert in Coworking-Spaces, alles in allem ein Ort den man aushalten muss, 40 Stunden die Woche. Um so mehr allerdings reizen Privatwohnungen: eintauchen in eine Welt, die der eigenen ähnlich, aber doch so anders ist. Welchen Kaffee trinkt er oder sie, muss man die Schuhe ausziehen, darf man rauchen? Unzählige Gewohnheiten und Ansichten, die sich im Arrangement von Blumen am Tisch, in der Auswahl der Zeitschriften und herumliegenden Kleidungsstücken herauslesen lassen. Diese hier ist das Refugium eines Pathologen. Unsere Überzeugung, auf diesem Festival keine Krimis aufzunehmen hat der spannende Gastgeber ausgehebelt. Nicht nur, aber auch können hier raffiniert konstruierte Fälle auf deren Wahrheitsgehalt überprüft werden. Und zwischen den Zeilen eine fremde, reale Anderswelt erkundet werden.